Oldtimer neu präsentiert

Oldtimer neu präsentiert

Mehr als 30 ÖJC-Mitglieder wurden am 4.3.2023 von Hertz-Österreich Chef Udo Rienhoff in die Welt historischer Autos mitgenommen – und bestaunten exquisite Modelle früherer Zeiten.


In der Oldtimerhalle von Hertz Classics im Industriegelände Gumpoldskirchen fällt gleich beim Eingang ein Original Ford T-Modell aus dem Jahr 1923 auf. Dieser Wagen war das weltweit erste massenweise produzierte Automobil. Es wurde von einem gewissen Henry Ford auf Fließbändern hergestellt, eine Produktionsweise, die zu diesem Zwecke entwickelt worden war. Zwischen 1908 und 1927 wurden in den USA sagenhafte 15 Mio. Stück gebaut, und somit war der Ford T das meistverkaufte Auto der Welt, bis 1972 dieser Titel an den VW Käfer ging.

Und damit waren wir nach einer kurzen Begrüßung auch schon mitten drin in der Geschichte des Automobils und der Autovermietung, wie Hertz Österreich-Chef Udo Rienhoff erläuterte: „Ein gewisser Walter L. Jacobs hat im September 1918 im Alter von nur 22 Jahren einen Autovermietungsbetrieb in Chicago eröffnet – den ersten der Welt. Er startete mit einem Dutzend Ford T-Modellen, die er selbst reparierte und lackierte. Jacobs erweiterte seinen Betrieb innerhalb von fünf Jahren zu einem Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von etwa 1 Million US$. Eine nicht nur für damals unglaubliche Summe.“

„Als Jacobs, übrigens ein emigrierter Alt-Österreicher aus der heutigen Slowakei, 1923 sein Unternehmen an John Hertz, den Präsidenten der Yellow Cab und Yellow Truck and Coach Manufacturing Company, verkaufte, wurde das Unternehmen auf Hertz Autovermietung umbenannt. Und so heißt es noch heute.“

Seit 41 Jahren ist Udo Rienhoff mit seiner Gattin Utta bei Hertz und sie führen den Betrieb in Österreich als Familienunternehmen. Er selbst bezeichnet sich als „Autofreak“, fährt seit seinem 17. Lebensjahr Autorennen und hat „in meiner Midlife Crisis die Liebe zu Vintage Cars entdeckt. Meine Frau erlaubte mir weder eine Freundin noch eine Harley Davidson, also bekam ich einen Ford Cobra. Damit hat alles angefangen.“

2014 hat er als langjähriger Präsident des Ferrari Clubs den Oldtimer Club übernommen. „Indem ich zuerst eine Werkstatt mit vier alten Autos gekauft habe. Dann sind wir in ganz Europa einkaufen gegangen“, so Rienhoff. „Mehr als 1.500 Autos, vor allem in den Niederlanden, haben wir uns angesehen. Wir wollten Fahrzeuge in Top-Zustand, die technisch einwandfrei sind. Denn wir wollten von Anfang an diese Autos in der Top-Liga vermieten – für große Firmen, die bei uns Oldtimer-Touren buchen oder exklusive Incentives veranstalten. Und das Konzept ist aufgegangen.“

2019 wurde die Halle in Gumpoldskirchen gebaut, in der auf Hochglanz polierte, chromblitzende Autos stehen. Wie einige Mustang Shelbys in Spezialanfertigung, darunter auch ein Cabrio mit 470 PS. Oder ein cremefarbener 6-Zylinder Jaguar E-Type aus dem Jahr 1967, das sogenannte „Jerry Cotton“-Auto, ein grüner Ferrari 365GT aus dem Jahr 1969, ein Mercedes 190SL aus dem Jahr 1958, ein Mercedes 230SL aus dem Jahr 1966, eine weiße Corvette aus dem Jahr 1959, eine Giulietta aus dem Jahr 1962, ein roter 8- Zylinder Ford Mustang mit elektrischem Schiebedach und Servolenkung aus dem Jahr 1966 und auch ein Shelby Ford Mustang Elektroauto.

Bei Brötchen und Sekt wurde danach nicht nur auf eine neue Kooperation des ÖJC mit Hertz-Autovermietung angestoßen, sondern es wurden noch zahlreiche Einzelgespräche über Autos, Oldtimer, aber auch über die derzeit forcierte elektrische Zukunft des Automobils geführt. Und so mancher Besucher durfte sich auch in den einen oder anderen Wagen setzen – und wäre wohl auch gleich am Liebsten damit eine Probefahrt angetreten.

Text und Fotos: Christian Stöger


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