„Von Autokraten bedroht, von Konzernen gekauft“ – und wie kommt der Journalismus aus der Krise? Darum ging es beim diesjährigen, 27. JournalistinnenKongress am 5.11.2025 im Haus der Industrie. Wie überleben freie Medien in diesen turbulenten zeiten steigender politischer Einflussnahme und wirtschaftlicher Zwänge? Wie Moderatorin Alexandra Maritza Wachter betonte, sollte dieser Kongress für Inspriation sorgen und das Selbstbewusstsein von Journalistinnen stärken.
„Um Populismus, oligarchischen Strukturen und Fake-News zu begegnen, sind Haltung, Mut und Standhaftigkeit erforderlich“, unterstreicht Initiatorin Maria Rauch-Kallat in ihrer Eröffnungsrede. „Die Grundwerte des Journalismus – Neugier, die Suche nach Wahrheit und deren Verbreitung sowie der Wunsch, die Gesellschaft aufzuklären – scheinen vielfach verloren gegangen und brauchen einen Neubeginn.“
Einen Neubeginn für eine neue Generation von mutigen, selbstbewussten Journalistinnen, die auch der ÖJC als Kooperationspartner voll unterstützt. Solche wie die diesjährigen „Löwinnen“-Gewinnerinnen (siehe unter „News“ auf unserer Website). Es braucht eine klare Sprache, ein wachsames Auge und man muss auch in Zukunft dort hinschauen, wo etwas schief läuft. Und man muss die öffentliche Meinung suchen, um dagegen zu halten. Gegen Autokraten und deren Versuche, die öffentliche Meinung zu manipulieren und zu bestimmen, wie Noémi Martini von HVG Kiado Zrt aus Ungarn berichtete.
„Medien müssen die Demokratie verteidigen“, betonte auch Tamara Ehs von der Fellowship Academy of International Affairs in Bonn. Das Problem dabei ist, und das wurde bei diesem Kongress immer wieder deutlich, die Aufmerksamkeit der Menschen zu finden. „Propaganda und Populismus funktionieren einfach besser als seriöse Nachrichten“, meint auch Sona Weissová vom Slowakischen Rundfunk.
Daher gilt es trotz wirtschaftlicher Schwiergkeiten dafür einzutreten, was unsere Demokratie ausmacht – für die Wahrheit. Denn stirbt diese, stirbt auch die Demokratie.
Text und Fotos: Christian Stöger



