Peter Kupfer war einer der prägendsten Journalisten und Kulturmanager Österreichs – und bis zuletzt Mitglied im Österreichischen Journalisten Club. Ein Leben für Kultur, Medien und große Emotionen ist im Mai 2025 im 81. Lebensjahr zu Ende gegangen. Mit Peter Kupfer verbindet mich als heutigen ÖJC-Präsidenten eine ganz persönliche, Jahrzehnte lange Berufsbeziehung.
Eine Begegnung mit dem legendären Journalisten Hugo Portisch lenkte Peter Kupfer früh auf einen praxisorientierten Pfad. Schon in jungen Jahren auf sich selbst gestellt, fand Peter Kupfer rasch seinen Platz im Journalismus: zunächst als freier Mitarbeiter der „Arbeiter Zeitung“. Mit seinem Wechsel zum „Kurier“ begann eine prägende Zeit: Kupfer initiierte die erste österreichische Fernsehbeilage sowie das „Große Sonntagsinterview“. Seine tägliche Society-Kolumne „Leute von heute“, die er selbst eingeführt hatte, erfreute sich großer Beliebtheit und war neben dem „Adabei“ und den späteren ORF-„Seitenblicken“ aus dem heimischen Gesellschaftsleben nicht wegzudenken. Gleichzeitig organisierte er als Veranstalter spektakuläre Event-Formate wie „Stars in der Manege“, die „Unicef-Gala“ oder Tourneen des jungen Richard Clayderman.
In diese Zeit in den 1970er Jahren fällt auch meine persönliche Begegnung mit Peter Kupfer. Ich war damals noch Gymnasiast und schnupperte gerade in den Jornalismus hinein, als mir Peter Kupfer in seinem Jugendmagazin HIT, dem Pendant zum „Rennbahn Express“ der Fellner-Brüder, die Möglichkeit erster Publikationen von Musikerinterviews und Background-Stories gab. Als Präsenzdiener durfte ich als „Insider“ über das Bundesheer publizieren, während meines USA-Aufenhaltes im Jahr 1977 berichtete ich aus Hollywood. Immer hatte Peter Kupfer ein offenes Ohr, gab mir immer wieder neue Möglichkeiten, zeigte mir neue Wege im Journalismus auf. Er wurde zu meinem ersten Chef, zu meinem ersten großen Förderer, der meinen Weg in den Journalismusberuf initiierte, der mich bis heute auch als Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs immer noch fasziniert.
1986, ich war mittlerweile beim ORF angekommen, wechselte Peter Kupfer vom Journalisten und Kolumnisten (zuletzt bei der „Kronen Zeitung“) zum internationalen Kulturmanager und Medienmacher. Er gründete sein Unternehmen „Kupfer -Kultur & Media“, mit dem er Opern-Weltstars wie José Carreras, Plácido Domingo, Jessye Norman, Bryn Terfel oder Juan Diego Flórez als persönlicher Manager betreute – und Kulturgeschichte schrieb.
Seine Vision, klassische Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen, wurde Realität: mit spektakulären Veranstaltungen wie den legendären Konzerten der „Drei Tenöre“ in Wien und München (1996) oder dem einzigen „Klassik Open-Air“ mit Lehàr Hits mit Carreras, Domingo, Thomas Hampson – im Park der Kaiservilla Bad Ischl (1998).
Peter Kupfer verstand es wie kaum ein anderer, Menschen und Künste zu verbinden. Er war ein feinfühliger Netzwerker, ein leidenschaftlicher Gestalter, ein Mann mit Gespür für Menschen, Momente und Musik. Mit ihm verliert Österreich einen bedeutenden Kulturvermittler, der die Brücken zwischen Medien, Musik und Menschlichkeit schlug. Ruhe in Frieden, Peter!
Christian Stöger (ÖJC-Präsident)