Politik, aktuell jene der USA und Chinas, dazu Frauenbilder Acryl auf Leinwand, das Buch „Wir wir die Welt retten, ohne uns dauernd Sorgen zu machen“ und ein 16jähriges Violin-Wunderkind aus Polen sorgten für einen brechend vollen ÖJC-Pressesalon beim Jour Fixe am 1.4.2025. Mehr als 50 Mitglieder und Gäste waren gekommen, um das breite Angebot des ÖJC zu genießen und sich im Anschluss beim Netzwerken auszutauschen.
Den Anfang machte der Journalist Harvey Cary Dzodin. Der gebürtige US-Amerikaner berichtet für verschiedenste Medien von den Vereinten Nationen in Wien, darunter auch für ABC-TV USA. Nach der Amtszeit von US-Präsident Jimmy Carter (1977-1981) war Dzodin Berater bis 2004 sein Berater. „Ein feiner Mensch, dem die Menschen ein wirkliches Anliegen waren. Leider hatte er bei seiner Amtszeit nicht viel Glück.“ Die Auswirkungen der Ölkrise überschatteten sein Amt ebenso wie die Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran 1979.
Zur aktuellen US-Politik wollte er sich nicht äußern, ließ sich dann aber doch einen Vergleich mit dem Ende des Römischen Imperiums entlocken. Für Journalistinnen und Journalisten hat er einen guten Rat: „Empathie mit seinem Gegenüber zeigen.“ Künstliche Intelligenz sei nun die große Herausforderung. „Sie ist wie das Feuer – und kann eine segensreiche oder eine zerstörerische Macht entwickeln. Aber man muss mit ihr arbeiten, nicht gegen sie“, ist Dzodin überzeugt.
Als Künstler des Monats April zeigt Maler Harry Ergott seine Bilder im ÖJC-Pressesalon (siehe nebenstehenden Artikel), bevor Roger Hackstock als „Autor des Monats“ sein Buch „Wie wir die Welt retten, ohne uns dauernd Sorgen zu machen“ vorstellte. „Als Künstler und Autor kann man nur eines machen, um die Welt zu retten – Aufmerksamkeit dafür bekommen“, meint Hackstock. Und wie macht man das? „Man sammelt und veröffentlicht die besten Dystopien (eine meist in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird, Anm.), frei nach dem Motto: Der Untergang ist nahe. Dann versteht jeder, dass es so nicht weiter gehen kann.“
Nach so viel Untergangsstimmung dann der Auftritt der 16jährigen Marianna P. aus Danzig, die bereits mit drei Jahren Musikunterricht bekommen hat und an der Musikschule Krakau ausgebildet wurde. Derzeit studiert sie in Graz. Sie spielte auf der Violine das „Recitativo und Scherzo“ von Fritz Kreisler, das „Caprice No.5“ und das „Cantabile“, beides von Niccolò Paganini. Und das ohne Noten, denn die junge Dame besitzt das absolute Gehör und kann Musik auch in Farben sehen (!). Ein echter Ohrenschmaus im Presse-Salon des ÖJC.
Bei der folgenden Vorstellungsrunde hatten alle die Möglichkeit, sich selbst, Projekte und Ideen zu präsentieren und mit der internationalen Community auszutauschen. Wovon bis in die späten Stunden fleißig Gebrauch gemacht wurde.
Text und Fotos: Christian Stöger