Interessante Fachbücher für Journalisten
HERZ AUS STACHELDRAHT. Eine Kriegsreporterin über verlorene Menschlichkeit und die Doppelmoral des Westens. Von Sophia AMON
Das Buch schildert ungeschönt, nah und bewegend Erfahrungen aus Kriegs- und Fluchtregionen. Sophia Maier berichtet von Aufenthalten in Syrien, Afghanistan, der Ukraine sowie in Flüchtlingslagern im Libanon und Griechenland. Im Zentrum stehen besonders verletzliche Menschen: Frauen, Kinder und Familien. Die Reportagen werfen die Frage auf, was von Menschlichkeit übrig bleibt, wenn schutzlose Menschen im Stich gelassen werden.
Neben Leidensgeschichten begegnen Lesende auch Perspektiven der Hoffnung: Menschen, die sich für Gerechtigkeit einsetzen. Das Buch ist eine kritische Bestandsaufnahme und zugleich ein Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Über die Autorin:
Sophia Maier (geboren 1987 in München), preisgekrönte deutsche Kriegsreporterin und Autorin. Sie ist bekannt durch ihre Reportagen für Formate wie stern TV und die TV-Serie #WHY bei RTL. Maier berichtet regelmäßig aus Krisenregionen wie Syrien, Afghanistan, der Ukraine sowie aus Flüchtlingslagern im Libanon und Griechenland.
Hinweis zur Bewertung: Diese Darstellung ist rein informativ, basierend auf bereits bereitgestellten Materialen. Eine inhaltliche Einschätzung oder Rezension erfolgt erst nach Erscheinen des Buches (ET 15. September 2025).
Herz aus Stacheldraht
Eine Kriegsreporterin über verlorene Menschlichkeit und die Doppelmoral des Westens
Von Sophia Maier
Verlag: Komplett Media, München
Erscheinungsdatum: 15. September 2025 (Vorbestellerstatus)
Einband: Großformatiges Paperback/Klappenbroschur mit Bildteil
Seitenzahl: 336 Seiten
ISBN: 978‑3‑8312‑0646‑9
Preis: € 24,00
DIE MACHT DER STIMME. Hörbar überzeugen. Wirkungsvoll kommunizieren. Online und offline Eindruck hinterlassen. Von Ingrid AMON
Die neue, überarbeitete Auflage des Klassikers für alle, die mit ihrer Stimme wirken wollen
Ob im Interview, bei der Moderation, im Podcast oder im Off-Text – Journalist:innen arbeiten täglich mit ihrer Stimme. Doch wie viel Aufmerksamkeit schenken wir diesem zentralen Werkzeug tatsächlich? Ingrid Amons Buch „Die Macht der Stimme“, längst ein Standardwerk im deutschsprachigen Raum, erinnert uns daran, dass stimmliche Präsenz kein Zufall ist – sondern das Ergebnis von Bewusstsein, Technik und Training. Die Autorin legt mit dieser aktualisierten Ausgabe ihres Rhetorikklassikers ein klar strukturiertes, praxisorientiertes und zeitgemäßes Werk vor – ideal abgestimmt auf den kommunikativen Arbeitsalltag von Journalist:innen.
Die renommierte Stimmtrainerin, Radiomoderatorin und Kommunikationsexpertin vermittelt in der aktualisierten Neuauflage ihres Bestsellers fundiertes Wissen über Stimmphysiologie, Sprechtechnik und Ausdruckskraft – und das auf leicht verständliche, motivierende Weise. Mit ihrem ganzheitlichen Ansatz verknüpft sie Stimme, Körper, Haltung und Emotion zu einer überzeugenden Einheit.
Zahlreiche praktische Übungen machen das Buch besonders wertvoll für journalistische Berufsfelder, in denen Stimme und Sprechweise über Glaubwürdigkeit, Wirkung und Vertrauen entscheiden. Amons Tipps sind alltagstauglich und direkt umsetzbar – für junge Radiotalente ebenso wie für erfahrene Moderator:innen oder Vortragende.
Die neue Auflage wurde behutsam überarbeitet und um aktuelle Anforderungen ergänzt: So geht Ingrid Amon gezielt auf die Wirkung der Stimme in digitalen Medien, bei Online-Meetings oder im Videojournalismus ein. Auch Themen wie Nervosität, Atemführung und stimmliche Authentizität werden praxisnah behandelt. Ergänzt wird das Buch durch ein Basis‑Stimmtraining – mit zahlreichen Hörbeispielen zum Download – und einem Kapitel über digitale Kommunikation, Online‑Meetings und sogar KI‑Stimmen.
Besonders nützlich für Journalistinnen und Journalisten:
Direkt umsetzbare Übungen zur Klangbildung, Betonung und Schwerpunktsetzung – auch unter Lampenfieberstress.
Praxisnahe Kapitel zu Interview-Situation, Podcast, Radiostimme oder On‑Air-Nahbarkeit.
Aktuelle Themen wie Mikrofonnutzung, Moderation in digitalen Formaten sowie der Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Stimmbereich
Fazit:
Bereits der Buchtitel signalisiert das Ziel: hörbar zu überzeugen – und zwar sowohl offline als auch im digitalen Raum. Amon zeigt eindrucksvoll, wie Stimme als wesentlicher Faktor für Glaubwürdigkeit, Wirkung und Rezeption funktioniert. „Die Macht der Stimme“ ist weit mehr als ein Techniktutorium. Es ist ein inspirierendes Trainingsbuch für alle, die mit ihrer Stimme überzeugen, berühren und professionell auftreten möchten – im Journalismus ebenso wie in der Lehre, im öffentlichen Auftritt oder in sozialen Medien. Ein Muss für alle, die gehört werden wollen.

Die Macht der Stimme. Wie wir mit unserer Stimme überzeugen.
Aktualisierte und erweiterte Neuauflage März 2025
272 Seiten, Softcover
ISBN Print: 978‑3‑86881‑995‑3
ISBN E‑Book EPUB: 978‑3‑96267‑650‑6
Verlag: REDLINE Verlag
Preis: € 25,95 (A)
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KODEX Medienrecht 2025/26 von Univ. Prof. Dr. Werner Doralt (Hrsg.), RA DDr. Meinhard CIRESA
Das Medienrecht kompakt in einem Band
Insbesondere mit
- MedienG
- Medien-TransparenzG
- ORF-G
- InformationsfreiheitsG
- BarrierefreiheitsG
- Europäische MedienfreiheitsG
- Transparenz und Targeting politscher Werbung
- EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung illegaller Hetze im Internet
Auf europäischer Ebene wurde mit dem Europäischen Medienfreiheitsgesetz (EMFA) (VO 2024/1083) ein zentraler Rechtsakt zur Sicherung der Medienvielfalt und redaktionellen Unabhängigkeit in der EU geschaffen. Die unmittelbar anwendbare Verordnung enthält unter anderem Vorgaben zur Medienkonzentration, zum Schutz redaktioneller Entscheidungen und zur Unabhängigkeit öffentlich-rechtlicher Anbieter.
Ebenfalls neu aufgenommen wurde die VO (EU) 2024/900 über Transparenz und Targeting politischer Werbung. Sie verpflichtet Medien und Plattformen zu umfassenden Offenlegungspflichten im Vorfeld politischer Entscheidungen und ergänzt das bestehende unionsrechtliche Wahlregime.
Abgerundet wird die Sammlung durch die erstmalige Dokumentation des aktualisierten EU-Verhaltenskodexes zur Bekämpfung illegaler Hetze im Internet, der seit Jänner 2025 in neuer Fassung vorliegt. Auch wenn es sich nicht um einen verbindlichen Rechtsakt handelt, entfaltet der Kodex praktische Relevanz für Plattformbetreiber und Mediendienste.
Der KODEX Medienrecht bietet weiterhin verlässliche Orientierung in einem komplexen und sich stetig wandelnden Rechtsgebiet. Die Sammlung enthält die zentralen nationalen Vorschriften ebenso wie relevante EU-Verordnungen und richtet sich an Juristinnen und Juristen ebenso wie an Medienschaffende.
KODEX Medienrecht
Univ. Prof. Dr. Werner Doralt (Hrsg.), RA DDr. Meinhard CIRESA
Buch kartoniert mit App: 654 Seiten
Auflage: 2. Auflage 2025, Stand 1.5.2025
ISBN: 9783707352801
Verlag: Linde Verlag
Erscheinungstermin: 30.05.2025
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VISUAL LITERACY. Bildkompetenzen in den digitalen Medien. Von Wolfgang Reissmann, Rebecca Venema, Ulla Authenrieth und Niels Brüggen (Hrsg.)
In einer Ära, in der Bilder unsere Kommunikation dominieren, liefert der Sammelband „Visual Literacy – Bildkompetenzen in den digitalen Medien“ (Herbert von Halem Verlag, 2025) eine umfassende Analyse der visuellen Kompetenz im digitalen Zeitalter. Herausgegeben von Wolfgang Reißmann, Rebecca Venema, Ulla Autenrieth und Niels Brüggen, basiert das Werk auf einer Tagung der DGPuK-Fachgruppen Medienpädagogik und Visuelle Kommunikation sowie des JFF – Instituts für Medienpädagogik.
Der Band gliedert sich in vier Hauptteile:
- Was ist Visual Literacy heute? – Eine theoretische Fundierung des Begriffs und seiner Relevanz in der Medienpädagogik.
- Visual Literacy im Umgang mit sozialen Medien – Analysen von Bildpraktiken Jugendlicher auf Plattformen wie Snapchat und YouTube.
- Visual Literacy in der Aneignung gesellschaftlicher und technologischer Komplexität – Untersuchungen zur Rolle von Bildern in der Vermittlung komplexer Themen wie KI und Gesundheitsdaten.
- Visual Literacy im Kontext von KI und generativer Bildlichkeit – Reflexionen über die Herausforderungen und Potenziale KI-generierter Bilder in der Bildung.
Stärken
- Aktualität: Das Buch behandelt hochrelevante Themen wie KI-generierte Bilder und deren Einfluss auf die visuelle Kommunikation.
- Interdisziplinarität: Die Beiträge vereinen Perspektiven aus Medienpädagogik, Kommunikationswissenschaft und Soziologie.
- Praxisbezug: Durch Fallstudien und empirische Analysen bietet das Werk wertvolle Einsichten für die Bildungsarbeit.
Schwächen
- Komplexität: Einige Beiträge setzen ein hohes Maß an Vorwissen voraus, was den Zugang für Leser:innen ohne fachlichen Hintergrund erschweren könnte.
Fazit
„Visual Literacy – Bildkompetenzen in den digitalen Medien“ ist ein bedeutendes Werk für Fachleute in der Medienpädagogik und angrenzenden Disziplinen. Es bietet fundierte Analysen und praxisnahe Beispiele zur Förderung visueller Kompetenz in einer zunehmend bilddominierten Welt.
VISUAL LITERACY
Wolfgang Reissmann, Rebecca Venema, Ulla Authenrieth und Niels Brüggen (Hrsg.)
Herbert von Halem Verlag 2025
336 S., Broschur, 14,2 x 21,3 cm, dt.
1. Auflage
ISBN (Print) 978-3-8696-2701-4
ISBN (PDF) 978-3-8696-2702-1
SECRET POWER. Der Angriff auf WikiLeaks und Julian Assange. Von Stefania Maurizi.
Ein neuer Band über den WikiLeaks-Gründer ist im Kölner PapyRossa-Verlag erschienen.
Die große Sünde Assanges bestehe darin, dass er die Wahrheit gesagt habe, so Ken Loach in seinem Vorwort zu einem neuen Buch, das der Geschichte von WikiLeaks nachgeht und damit zugleich eine Außenpolitik der USA dokumentiert, die auf militärischer Stärke und Kriegseinsätzen basiert. Rund fünfzehn Jahre lang recherchierte die italienische Journalistin Stefania Maurizi zu den Hintergründen. Sie arbeitete ab 2009 für ihre jeweiligen Zeitungen mit WikiLeaks und Julian Assange zusammen und ist im internationalen Journalismus die Einzige, die mit den gesamten WikiLeaks-Dokumenten in Berührung kam. Mit dem Buch „Secret Power“ ist so die Geschichte eines mutigen, lange Zeit inhaftierten Journalisten entstanden, der gnadenlos verfolgt wurde, weil er sich getraut hatte, die Verbrechen einer Weltmacht publik zu machen.
Die Autorin beschreibt detailliert die Arbeitsweise und den Kampf von Julian Assange, die eigentlich ein Vorbild für investigativen Journalismus sein sollte. Doch stattdessen musste Assange dafür fünf Jahre und zwei Monate in Haft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, dem „britischen Guantanamo“, absitzen. Seine Zeit im Botschaftsasyl mitgerechnet, kam er erst „nach 14 Jahren willkürlicher Festsetzung“ endlich frei.
Diese Haftanstalt wird von der Autorin mit dem US-Gefängnis Guantánamo Bay verglichen. Zum Vergleich: Während der britische Innenminister Jack Straw von der Labour Party einst die Auslieferung des chilenischen Diktators und Massenmörders Augusto Pinochet aus angeblichen medizinischen Gründen abgelehnt hatte, gab ihm später die Premierministerin Margaret Thatcher freies Geleit. Pinochet verlies London in einem Rollstuhl, aus dem er sich jedoch am Flughafen in Santiago de Chile erhob, aufgestanden wie ein junger Mann. Dagegen wurde Julian Assange durch die britische Polizei, Scotland Yard, am 11. April 2019 aus der Botschaft von Ecuador gezerrt und unter widrigen Bedingungen eingebuchtet. Ihm drohte die Auslieferung an die USA mit dort bis zu 175 Jahren hinter Gittern.
Obamas Vize Joe Biden nannte Assange einen „hi-tech terrorist“. In den USA forderten einige hochrangige Politiker, ihn zu ermorden. Die CIA spielte ernsthaft den Plan durch, Assange „zu entführen oder sogar zu töten“. Auch der Whistleblower Edward Snowden, dessen Enthüllungen im Sommer 2013 einen Einblick in das Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten der USA, Großbritanniens und Deutschlands gab und der dafür mehrfach von nichtstaatlichen Organisationen ausgezeichnet wurde, wurde gnadenlos verfolgt, öffentliche Aufforderungen zum Lynchmord inklusive. Maurizi resümiert, dass die Pläne, diese Journalisten umbringen zu lassen, „keine hohle Phrase“ gewesen, sondern „todernst gemeint“ waren.
Für Chelsea Manning, Angehörige der US-Armee und Nachrichtendienstanalytikerin, waren die brutalen Verhörmethoden der US-Soldaten mit den irakischen Gefangenen so unerträglich, dass sie beschloss, WikiLeaks Kopien von streng geheimen Videos und Dokumenten der Website zuzuspielen. Die Dokumente, worauf zu der Zeit große Medien weltweit erpicht waren, enthüllten die Einsatzregeln im Irak und in Afghanistan, die Lageranweisungen von Guantanamo, die CIA-Videos von Verhören.
Was die Medien indes kaum nicht registrierten, war das „Afghanistan First“: Vorangegangen waren die Kriege gegen Afghanistan und den Irak und damit die Errichtung vergleichbarer Lager, so auf dem nördlich von Kabul gelegenen Flughafen in Bagram. Die dortigen Haftbedingungen samt den angewandten Verhör- und Foltermethoden hatten Modellcharakter für Guantanamo. Dass die Foltermethoden hier wie dort eindeutig gegen grundlegende Menschenrechte verstießen und international zu scharfer Kritik führten, tangierte die USA nicht. „Wir haben die Wahrheit über Zehntausende von verheimlichten Kriegsopfern und andere ungesehene Schrecken, über Programme zur Ermordung, Überstellung, Folter und Massenüberwachung herausgefunden und veröffentlicht. Wir haben nicht nur aufgedeckt, wann und wo diese Dinge geschehen sind, sondern häufig auch die Politik, die Vereinbarungen und die Strukturen dahinter“, sagte Julian Assange in einer Rede am 1. Oktober 2024 vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg. Im Prinzip hätten sich die USA wie ein Schurkenstaat verhalten, womit sie eigentlich vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gehörten. Für die deutsche Ausgabe des in mehreren Sprachen übersetzen Buches verfasste Maurizi längere Ergänzungen, die den Weg zu Assanges Freilassung nachzeichnen – gewürdigt als Erfolg einer internationalen Solidaritätskampagne.
Das umfangsreiche Werk lässt sich kaum angemessen rezensieren, denn kein Satz darin erscheint überflüssig. Man wäre geneigt, den ganzen Text wiederzugeben. Um das ganze Ausmaß der US-Verbrechen im afghanischen Gefängnis Bagram und im irakischen Gefängnis Abu Ghraib sowie in Guantanamo zu erfahren, empfiehlt es sich als Pflichtlektüre vor allem für alle Freunde und Kritiker eines als „demokratisch“ definierten Staates, dessen Geschichte von Kriegen, Überfällen und Regimechanges durchzogen ist. Für eine zweite Auflage empfiehlt sich allerdings unbedingt ein Namensregister.
Mit Vorworten von Vincent Bevins und Ken Loach, aus dem Englischen übersetzt von Glenn Jäger.
Stefania Maurizi berichtet für die italienische Tageszeitung Il Fatto Quotidiano, zuvor für La Repubblica und l‘Espresso. Ab 2009 arbeitete sie für ihre jeweiligen Zeitungen mit WikiLeaks und Julian Assange zusammen. Im internationalen Journalismus ist sie die Einzige, die an den gesamten WikiLeaks-Dokumenten arbeitete und die einen Rechtsstreit mit mehreren Gerichten führte, um das Recht der Presse auf Zugang zu den vollständigen Dokumenten zu verteidigen.
Besprochen von Matin Baraki.
Eine gekürzte Fassung dieser Rezension erscheint in der März/April-Ausgabe, I/2025, der außenpolitischen Zeitschrift INTERNATIONAL: www.international.or.at.
INKLUSIVE MEDIENARBEIT. Menschen mit Behinderung in Journalismus, Radio, Moderation und Film. Von Ernst Tradinik (Hrsg.)
Wie sieht inklusive Medienarbeit im Fernsehen, im Radio, in Podcasts und auf Social-Media-Kanälen aus? Der Herausgeber Ernst Tradinik hat seine beiden Arbeitsbereiche, die Arbeit mit elektronischen Medien (Radio, Audio, Video) und die Arbeit mit Menschen als Betreuer, Trainer und Sozialpädagoge, vor über 20 Jahren zusammengeführt. Er definiert inklusive Medienarbeit als »die Medienarbeit von und mit Menschen mit (Lern-)Behinderung und/oder psychischer Erkrankung«. Seit 2020 unterrichtet er inklusive Medienarbeit, hält Vorträge, gibt Workshops und setzt inklusive Medienarbeit um.
Im Buch Inklusive Medienarbeit wird erklärt, warum es wichtig ist, dass diese Personengruppen Medienprodukte schaffen und journalistisch tätig sind – und wie man sie so begleiten und unterstützen kann, dass sie die jeweils eigenen Themen und Inhalte vermitteln können. Außerdem wird definiert, in welche Teilbereiche man inklusive Medienarbeit einordnen kann und was diese Bereiche jeweils leisten können. Das Feld umfasst redaktionelle und journalistische Arbeit, die Arbeit mit Kamera, Audio- und Videoschnitt, Moderation und Interviewführung, die Arbeit mit der eigenen Stimme, unterstützter Kommunikation, der Gebärdensprache und die Gestaltung von Sendungen.
Die Beiträge im Sammelband wurden von Autor*innen mit und ohne wissenschaftlicher Ausbildung, mit und ohne (Lern-)Behinderung und/oder psychischer Erkrankung geschrieben. Sie sind nicht nur für Medienschaffende mit Behinderung und deren Angehörige von Interesse, sondern auch für nicht beeinträchtigte Medienschaffende aus Print, Radio, Film, die inklusive Medienarbeit kennenlernen möchten; ebenso für Fachleute aus der Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Inklusionspädagogik und Medientechnik sowie für Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen.
Inklusive Medienarbeit.
Menschen mit Behinderung in Journalismus, Radio, Moderation und Film
Ernst Tradinik (Hrsg.)
Herbert von Halem Verlag 2024
423 S., Broschur, 142 x 213 mm, dt.
ISBN (Print) 978-3-86962-676-5
ISBN (PDF) 978-3-86962-678-9
INTERVIEWS FÜHREN
Ein gutes Interview informiert, unterhält und gibt etwas über die befragte Person preis. Kein anderes Genre stellt höhere Anforderungen an Journalist*innen: Im Interview müssen sie einen genau festgelegten – und zwar fast immer zu knapp bemessenen – Zeitrahmen optimal nutzen. Eine zweite Chance haben sie nicht, anders etwa als bei der Reportage. Sie müssen schlagfertig sein und sich etwas trauen, sie müssen aber auch streicheln und – dies vor allem – zuhören können. Sie sollten sich gründlich vorbereiten und sie müssen gelernt haben, wie man aus einem mündlichen Gespräch mit vielen „Ähs“ ein elegantes, flüssig zu lesendes Interview schnitzt. Es gibt also Einiges zu wissen und zu beherrschen, um vom Termin mit dem Bürgermeister, der Schauspielerin oder dem Fußballer ein wirklich informatives und geistreiches Interview in die Redaktion mitbringen zu können.
Was man beachten sollte und was vermeiden, welche Kleidung man tragen und welche Tische man wählen sollte bei einem Gespräch: Der Autor weiß dies aus eigener Erfahrung als regelmäßiger Interviewer. In seinem Buch gibt er sein Wissen weiter – so lehrreich wie nötig und so unterhaltsam wie möglich. Die 3. Auflage wurde aktualisiert und um neue Beispiele ergänzt.
Interviews führen
Christian Thiele
Herbert von Halem Verlag 2024
192 S., Broschur, 12 x 18,5 cm, dt.
3., komplett überarbeitete Auflage
ISBN (Print) 978 3-7445-2088-1
ISBN (PDF) 978-3-7445-2089-8
HANDBUCH DATEN UND KI IM JOURNALISMUS
Die Digitalisierung hat den Journalismus längst umfassend transformiert. Datenjournalistische Methoden ermöglichen Recherchen in großen Datensätzen sowie interaktive Visualisierungen und automatisierte Dashboards. Und der nächste Entwicklungssprung hat die Medien bereits erfasst: Künstliche Intelligenz versetzt Journalist:innen in die Lage, enorme Datenmengen zu bewältigen und Beiträge zu personalisieren.
Welche Erfahrungen wurden bei der Arbeit mit Daten und KI-Systemen im Journalismus gewonnen? Was für Fähigkeiten und Fertigkeiten sollte man dafür mitbringen? Und welche ethischen Fragen sind relevant? Diesen Aspekten widmet sich das Handbuch in über 20 Beiträgen. Die Autor:innen haben den Datenjournalismus mitgeprägt, ihn in Seminaren vermittelt und wissenschaftlich reflektiert. Das Handbuch richtet sich an angehende wie auch erfahrene Journalist:innen sowie an interessierte Forschende.
Handbuch Daten und KI im Journalismus
Menschen mit Behinderung in Journalismus, Radio, Moderation und Film
Christina Elmer,
Lorenz Matzat
Herbert von Halem Verlag 2024
386 S., Broschur, 170 x 240 mm, dt.
ISBN (Print) 978-3-74452-102-4
ISBN (PDF) 978-3-74452-103-1
PRAKTISCHER JOURNALISMUS. Ein Lehrbuch für den Berufseinstieg und alle, die wissen wollen, wie Medien arbeiten. Von Ingrid Brodnig, Florian Klenk und Armin Wolf
Ein Lehr- und Handbuch, verfasst von den angesehensten und erfahrensten Journalist:innen und Expert:innen Österreichs zu allen Mediengattungen in über 50 Beiträgen.
Das Buch enthält in zahlreichen leicht verständlich geschriebenen Kapiteln alles zum Thema Journalismus: vom Grundsätzlichen (Was ist Journalismus - und was nicht?) über die verschiedenen Ressorts (von Außenpolitik bis Lokales oder Wissenschaft), die verschiedenen Darstellungsformen (von den Nachrichten bis zum Podcast oder Social Media) und das Thema Journalismus als Beruf (Ethik, Medienrecht, Arbeitsrecht, Journalist:innen als Entrepreneur:innen).
Mit Beiträgen von:
Florian Asamer, Ingrid Brodnig, Dennis Bühler, Matthias Cremer, Bettina Eibel-Steiner, Christina Elmer, Melisa Erkurt, Harald Fidler, Alexandra Föderl-Schmid, Peter Fritz, Elisabeth Gamper, Antonia Gössinger, Renate Graber, Richard Gutjahr, Ulrik Haagerup, Angelika Hager, Rainer Hazivar, Martin Heller, Judith Hofmann, Stefan Kaltenbrunner, Florian Klenk, Andreas Koller, Nikolaus Koller, Martin Kotynek, Eva Linsinger, Sigrid Löffler, Raimund Löw, Stefan Niggemeier, Michael Nikbakhsh, Christian Nusser, Michael Pammesberger, Andreas Pfeifer, Petra Pichler, Matthias Punz, Hans Rauscher, Peter Resetarits, Gerold Riedmann, Eva Roither, Raffaela Schaidreiter, Katharina Schell, Andreas Schmidt, Florian Skrabal, Patrick Stegemann, Karin Steinberger, Klaus Taschwer, Martin Thür, Armin Thurnher, Jonas Vogt, Wolfgang Wagner, Alexander Warzilek, Jakob Weichenberger, Verena Weilharter, Maria Windhager, Armin Wolf, Alina Zellhofer, Elke Ziegler, Anita Zielina, Christa Zöchling.
Aus dem Beitrag von Armin Wolf:
…Kurze Fragen sind in der Regel verständlicher, amerikanische Lehrbücher kennen die Abkürzung KISS: Keep it short and simple …
… Häufig agieren Befragte also nach einer Technik, die sich in Medientrainings „TTT“ nennt: Touch – berühre kurz die Frage, Turn – biege ab, Tell – erzähle was du eigentlich erzählen willst.
Das können Fragende jedoch nicht zulassen. Wer ein Interview führt, muss es auch führen. Wohlüberlegte und - hoffentlich - relevante Fragen verdienen auch Antworten.
Das ist oft nicht einfach …
… letztlich kann man niemanden zu einer Antwort zwingen, aber Ausweichmanöver deutlich machen: „Ich sehe, sie wollen meine Frage nicht beantworten. Wechseln wir das Thema.“…
… wie Samuel Becket sagt: Try, Fall. Try again. Fall better!
Eine Buchempfehlung von Otto Anlanger.
Praktischer Journalismus.
Ein Lehrbuch für den Berufseinstieg und alle, die wissen wollen, wie Medien arbeiten.
Ingrid Brodnig (Hg.), Florian Klenk (Hg.), Gabi Waldner (Hg.), Armin Wolf (Hg.)
€ 29,90
Falter Verlag, 2024
FOTOGRAFIE IM JOURNALISMUS. Bildredaktionelle Praktiken in Print- und Online-Medien. Von Felix Koltermann
Fotografien sind im Journalismus allgegenwärtig. Aber bevor eine Fotografie Eingang in ein publizistisches Produkt findet, läuft ein komplexer Prozess journalistischer Bildkommunikation und Bildredaktion ab. An ihm sind neben Fotojournalist*innen und (Bild-)Redakteur*innen auch viele andere, weniger bekannte Akteur*innen beteiligt. Im finalen publizistischen Produkt bleibt die Arbeit am Bild jedoch meist unsichtbar.
Dieses Buch richtet zum ersten Mal den Blick auf die bildredaktionellen Praktiken im Print- und Online-Journalismus. Hierfür hat der Autor zwei Studien durchgeführt. Zum einen hat er Daten zu fest angestellten Fotograf*innen und Bildredakteur*innen bei deutschen Tageszeitungen erhoben. Zum anderen hat er in sechs ausgewählten deutschen Tageszeitungen u.a. Bildquellen, Bildgattungen sowie die Namensnennung der Fotograf*innen analysiert. Interviews, Ortsbesuche, Bildkritiken und Coveranalysen ergänzen die Studien. Darüber hinaus informiert ein umfangreicher Anhang über die bildredaktionellen Rahmenbedingungen. Damit leistet der Autor einen wichtigen Beitrag zur Debatte über den Stellenwert der Fotografie im zeitgenössischen Journalismus.
Fotografie im Journalismus.
Bildredaktionelle Praktiken in Print- und Online-Medien.
Von Felix Koltermann
Herbert von Halem Verlag 2023
284 S., Broschur, 142 x 213 mm, dt.
ISBN (Print) 978-3-86962-468-6
ISBN (PDF) 978-3-86962-442-6
JOURNALISMUS. Das Lehr- und Handbuch. Von Stephan Russ-Mohl und Tanjev Schultz
„Journalismus. Das Lehr- und Handbuch” von Stephan Russ-Mohl ist ein Klassiker der journalistischen Ausbildung. Nun erscheint es mit Tanjev Schultz als neuem Ko-Autor in vierter Auflage – aktualisiert und von Grund auf überarbeitet.
Das Standardwerk, das zuerst 2003 erschien, widmet sich primär der Praxis und dem journalistischen ›Handwerk‹. Es lässt aber auch Erkenntnisse der Journalismus- und Medienforschung mit einfließen und spürt den dramatischen Veränderungen im Berufsfeld nach.
Journalismus. Das Lehr- und Handbuch zeigt, wie sich durch netzbasierte Recherche- und Kommunikationsformen der journalistische Alltag verändert. Gelehrt werden nicht nur moderne journalistische Darstellungsformen, das Buch nutzt auch Karikaturen, Infografiken und Textdesign, um Leseanreize zu schaffen, die Leserführung zu erleichtern und den ausufernden Stoff appetitanregend zu präsentieren. Kurze Pro- und Contra-Texte zu umstrittenen Themen sollen zu eigenem Nachdenken anregen.
Das Lehrbuch ist leicht lesbar, aber vor allem informativ. Lesen sollten es alle, die im Journalismus Fuß fassen möchten: Volontäre, Journalistenschüler und Studierende der Journalistik, Kommunikations- oder Medienwissenschaft. Darüber hinaus ist es auch für voll ausgebildete Journalistinnen und Journalisten, PR-Fachleute und Medienmanager nützlich – sei es als Redaktionshandbuch, um bei Bedarf gezielt nachzuschlagen, oder um nochmals neu übers eigene Metier nachzudenken und sich des Diskussionsstands zu versichern.
Journalismus. Das Lehr- und Handbuch
Praxis Journalismus, 110
Von Stephan Russ-Mohl und Tanjev Schultz
Herbert von Halem Verlag, 2023
4., komplett überarbeitete Auflage, 60 farbige Abbildungen, 352 Seiten, Broschur mit Klappe
ISBN (Print) 978-3-86962-544-7
ISBN (PDF) 978-3-86962-548-5
€ 34,00
KRIEGSREPORTERINNEN. Im Einsatz für Wahrheit und Frieden. Von Rita Kohlmaier
„Kriegsreporterinnen” von Rita Kohlmaier ist ein beeindruckendes und inspirierendes Buch, das die Geschichten von mutigen und engagierten Frauen erzählt, die als Reporterinnen aus Kriegs- und Krisengebieten berichten. Die Autorin stellt eine faszinierende Sammlung von Porträts dieser außergewöhnlichen Frauen vor, die sich trotz aller Gefahren und Herausforderungen in die Krisenherde der Welt begeben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Das Buch bietet einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Arbeit dieser Kriegsreporterinnen, von denen viele oft unbemerkt bleiben. Die Autorin vermittelt ihre Geschichten einfühlsam und respektvoll, sodass man ihre Motivation, ihren Mut und ihre Entschlossenheit, diese gefährlichen Gebiete zu betreten, um das Leiden der Menschen dort zu dokumentieren, tiefgreifend nachvollziehen kann.
Rita Kohlmaier schafft es, die verschiedenen Facetten des Kriegsreporterinnen-Jobs darzustellen. Von den emotionalen Belastungen über die Gefahr für Leib und Leben bis hin zu den ethischen Dilemmata, vor denen sie stehen. Dabei wird auch deutlich, wie wichtig ihr Berichterstattung für die Informationsfreiheit und die Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen ist.
Das Buch ist nicht nur ein Plädoyer für den Mut und die Entschlossenheit dieser Frauen, sondern es beleuchtet auch die gesellschaftlichen Hürden und Vorurteile, mit denen sie konfrontiert sind. Es zeigt auf, wie schwer es oft ist, als Frau in dieser männerdominierten Branche Fuß zu fassen und respektiert zu werden. Doch die Kriegsreporterinnen in diesem Buch beweisen, dass sie trotz aller Hindernisse ihre Stimme erheben und unermüdlich für ihre Berufung kämpfen.
Rita Kohlmaier vermeidet es, diese Frauen als Heldinnen zu idealisieren, sondern zeigt sie als Menschen mit Stärken und Schwächen. Dadurch werden sie noch greifbarer und ihre Geschichten berühren umso mehr. Die Leserinnen und Leser werden ermutigt, diese bemerkenswerten Frauen als Vorbilder zu sehen und ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Wahrheit und Gerechtigkeit zu würdigen.
„Kriegsreporterinnen” ist ein wichtiges und informatives Buch, das einen Blick hinter die Kulissen der Kriegsberichterstattung wirft und die oft unbeachteten Heldinnen dieser gefährlichen Branche ins Rampenlicht rückt. Es regt zum Nachdenken an und macht deutlich, wie unverzichtbar eine unabhängige und mutige Berichterstattung in Krisenregionen ist. Eine absolute Empfehlung für alle, die sich für Journalismus, Frauenrechte und die menschliche Seite von Konflikten interessieren.
Kriegsreporterinnen. Im Einsatz für Wahrheit und Frieden.
Von Rita Kohlmaier
Elisabeth Sandmann Verlag, 2022
Fester Einband mit Schutzumschlag, 176 Seiten
978-3-949582-10-3
€ 28,00