2024: Wieder 122 tote Journalisten

2024: Wieder 122 tote Journalisten

Das vergangene Jahr war wieder ein besonders gefährliches für Journalisten. Die Hälfte der getöteten Medienarbeiter starb im Gazastreifen. 2023 hatte die International Federation of Journalists (IFJ) 129 Todesfälle dokumentiert, darunter 14 Frauen – das tödlichste Jahre seit die IFJ 1990 begann, ihre Liste zu veröffentlichen. 2024 waren es nur unwesentlich weniger.


2024 war eines der fünf tödlichsten Jahre seit Beginn der Liste der getöteten Journalisten durch die IFJ im Jahr 1990. Weltweit wurden laut IFJ-Zählung 122 Journalisten getötet. Auch die Zahl inhaftierter Journalisten und Medienschaffender stiegt um 30 Prozent, wobei die Zahl von 393 im Jahr 2023 auf 516 stieg.

In Afrika wurden 2024 zehn Journalisten getötet, verglichen mit neun im Jahr 2023. In Europa wurden vier Medienschaffende getötet, wo die IFJ 43 dokumentierte Fälle von Morden an Journalisten verzeichnet, die ungestraft blieben – in Kosovo, Türkei, Ukraine, Serbien, Griechenland, Großbritannien und Zypern.

Der Gazastreifen war für fast die Hälfte der weltweit getöteten Journalisten verantwortlich, mit 64 Opfern im Jahr 2024. Im asiatisch-pazifischen Raum wurden im vergangenen Jahr 22 Journalisten getötet – ein Anstieg von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die gefährlichste Regionen für Medienarbeiter nach Gaza und Libanon ist der Sudan. IFJ-Generalsekretär Anthony Bellanger betonte, seine Organisation sei „zutiefst besorgt über die Situation im Sudan, wo die internationale Gemeinschaft das Land weitgehend im Stich gelassen hat“. Der anhaltende Krieg im Land habe 2024 sechs sudanesische Journalisten das Leben gekostet.

In Lateinamerika und der Karibik gab es einen Rückgang der Zahl der Morde: Neun ermordete Journalisten im Vergleich zu elf im Jahr 2023. Im Nahen Osten und der arabischen Welt verzeichnete die Föderation 77 Morde. (dr)