Seit 1892 werden in Baden bei Wien Trabrennen veranstaltet – und der ÖJC durfte am 29.Juni einen Blick hinter die denkmalgeschützten Kulissen dieser altehrwürdigen Einrichtung werfen. Direktor Peter Ruiner vom Trabrennverein Baden erklärte den ÖJC-Mitgliedern die Geschichte, gab Auskunft über Pferde und Einblicke ins Renngeschehen. Bei einem Glas Sekt konnte man dann die Atmosphäre des Renntages vom Richterturm aus genießen.
Von Juni bis September finden in Baden Trabrennen statt, und das seit 133 Jahren! Aber warum Baden als pendant zur Wiener Krieau? „Angeblich, weil der Adel und der Kaiserhof damals auf Sommerfrische in Baden und Laxenburg weilte – und man deshalb die Rennen von Wien hierher verlegt hat“, erklärt Dir. Ruiner, der aber auch meint: „Gesichert ist das allerdings nicht.“
Die Rennpferde, die die ÖJC-Mitglieder auch in den Stallungen besuchen durften, sind eigens gezüchtete „Traber“, wie die Warmblüter heißen. Es sind schlanke, sehnige Tiere, die das Traben durch Zucht sozusagen ‚im Blut‘ haben, dazu kommen noch Lernen und Training. Bis zu 45 kmh sind sie bei einem Rennen schnell, ziehen den Sulky mit dem Fahrer über die Bahn. „Entweder über 1.600 oder 2.100 Meter, also eineinhalb oder zwei Runden“, so Dir. Ruiner.
Zehn Rennen fanden an diesem Sonntag statt, für acht Euro Eintritt gibt es einen zwei Euro Wettgutschein inklusive. Ein ausführliches Rennprogramm informiert über Pferde, Fahrer und Favoriten. „Die Pferde beginnen mit etwa zwei Jahren Rennen zu laufen, Stuten etwa bis zu ihrem 10. Lebensjahr, Hengste und Wallache bis zu ihrem 14.“, erläutert Dir. Ruiner.
Es ist eine ganz eigene Atmosphäre auf der Trabrennbahn Baden – nicht so mondän wie im britischen Ascot, dafür aber familiärer, bodenständiger. Dafür sorgen auch vier Gastronomiebetriebe, wo man nicht nur auf der Tribüne, sondern auch am Heurigentich bei einem weißen Spritzer fast direkt neben der Rennbahn dem Geschehen zusehen kann. Dank ÖJC-Mitglied Erwin Frey, der diese Exkursion möglich gemacht hat, war es eine spannende Zeitreise und ein Erlebnis der besonderen Art – mit dem ÖJC.
Text und Fotos: Christian Stöger