Kriegsreporter vs. Friedensjournalisten

Kriegsreporter vs. Friedensjournalisten

Krieg macht Schlagzeilen. Kriegsreporter sind populär. Kennen Sie dagegen einen Friedensreporter? Am 11. März fand im ÖJC-Pressesalon ein Talk mit Josef Mühlbauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Empowerment for Peace (EfP) und dem Institute for a Global Sustainable Information Society (GSIS), statt.

Der Bellizismus der weltweiten Newsrooms hat jene journalistischen Stimmen, die nicht vom Krieg, sondern vom Frieden „leben“, fast zum Verschwinden gebracht. Auch in den Wissenschaften sind die „Peace Studies“ eine Randerscheinung, die Publikationsschienen für Friedensforscher überschaubar. Beackert wird das Feld oft von engagierten Einzelkämpfern wie Roger MacGinty in Großbritannien oder Hank Johnston in den USA. Besonders schlecht institutionell verankert und auch theoretisch unterdurchschnittlich entwickelt ist die Disziplin im deutschen Sprachraum. Doch es gibt sie auch bei uns: die kritische Friedensforschung.

Über das Konzept der kritischen Friedensforschung und was es Journalisten und Redaktionen lehren kann, sprach Josef Mühlbauer mit ÖJC-Vorstandsmitglied Dieter Reinisch. Die militärische Invasion von Teilen der Ukraine durch Russland sowie der Krieg Israels gegen die radikal-islamische Hamas im Gaza-Streifen haben gesellschaftliche und politische Dynamiken in Gang gebracht, die zu zahlreichen Verwerfungen weit über die Kriegsgebiete hinaus geführt haben. Gewissheiten wurden erschüttert, Grenzen und Zuordnungen verschoben. Wie kann es angesichts derartiger Krisen noch Friedensjournalismus geben? Oder muss es ihn gerade deswegen geben? Schauen Sie dazu folgenden Link zum Talk mit Josef Mühlbauer:

YouTube ÖJC
Link zur Aufzeichnung des Talks