KI schreibt den Journalismus tot?

KI schreibt den Journalismus tot?

Diese Frage wird im Zeitalter generativer KI immer drängender. Im Vorfeld der TECH Konferenz in Heilbronn hat Janina Mütze (Civey-Gründerin und TV-Analystin aus Berlin) im Auftrag der deutschen Wirtschafts- und Finanzzeitung „Handelsblatt“ die Leserinnen und Leser von Wirtschaftsnachrichten befragt: Was erwarten sie von Redaktionen im Umgang mit KI?

Die Ergebnisse zeigen: Leserinnen und Leser möchten, dass Nachrichten von Menschen berichtet werden. Das eigene Verhalten spiegelt diesen Anspruch allerdings nur bedingt wider: Nur die Hälfte achtet aktiv darauf, ob sie KI-generiert sind oder nicht.

In einigen Ressorts erfährt KI eine höhere Akzeptanz als in anderen. So findet eine Mehrheit der Leser es akzeptabel, wenn KI bei der Erstellung von Wetterberichten zum Einsatz kommt. In der politischen Berichterstattung sehen es die Befragten genau anders. Die sollen weiterhin bitte “vom Menschen” kommen.

Die Umwälzungen der KI fallen in eine Zeit, in der Menschen ohnehin skeptisch auf den Journalismus schauen und das Vertrauen in die Medien sinkt. So sagen beispielsweise 80%, dass sich die Trennung von Meinung und Fakten in den letzten Jahren verschlechtert habe.

Es wird also in Zukunft vor allem darauf ankommen, Vertrauen zurückzugewinnen. Hier zeigt sich, dass der menschliche Faktor einen Unterschied machen kann. 36 % vertrauen Beiträgen mehr, wenn sie von bekannten Journalist:innen stammen.

Text: Janina Mütze