Pressefreiheit, Meinungs- und Grundfreiheiten wie die Einhaltung der Menschenrechte fordert auch der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) am Internationalen Tag der Pressefreiheit. Seit mittlerweile 31 Jahren macht dieser Aktionstag am 3. Mai international auf die Wichtigkeit unabhängiger und freier Medien aufmerksam. 2025 steht er unter dem Motto: „Berichterstattung in der schönen neuen Welt – die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Pressefreiheit und Medien.“
Eine freie Meinungsäußerung, die Vielfalt der Medien und die unbedingte Sicherheit von Journalisten und Journalistinnen zählen zu den zentralen Arbeitsbereichen der UNESCO. Am 3. Mai 1991 wurde in Namibia (Windhoek) im Rahmen eines UNO/UNESCO-Seminars die Deklaration zur Förderung einer unabhängigen und pluralistischen Presse verabschiedet und damit der Jahrestag eingeführt.
Die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen, die am 2. Mai veröffentlicht wurde, weist eine Verbesserung Österreichs von Platz 32 auf 22 aus. Die weltweite Lage der Pressefreiheit ist aber auf einem historischen Tiefstand. Der Hälfte der 180 beobachteten Ländern stellen sich die Arbeitsbedingungen für Medienschaffenden als schwierig bis sehr ernst dar.
Der ÖJC steht für die Einhaltung der Pressefreiheit und für Maßnahmen gegen Falschinformationen, Desinformationskampagnen und Propaganda. Denn „durch die Verbreitung von Falschmeldungen und alternativen Fakten als Mittel der politischen Vereinnahmung sowie der unkontrollierten Flut an Inhalten über Social Media, entsteht bei den Menschen Misstrauen gegenüber ALLEN Nachrichten,“ meint ÖJC-Präsident Christian Stöger. „Dieses Vertrauen in die Medien gilt es durch seriöse journalistische Arbeit wiederherzustellen und damit der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Dafür setzt sich der ÖJC durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen immer wieder ein.“
Aber auch der wirtschaftliche Druck ums Überleben mache Redaktionen, Journalisten und Medienschaffenden immer stärker zu schaffen, betont ÖJC-Vorstandsmitglied Dieter Reinisch: „Nicht nur Österreich, auch andere mitteleuropäische Länder haben weiterhin eine schlechte Platzierung. Der dadurch entstehende, politische und gesellschaftliche Druck, gepaart mit ökonomischer Unsicherheit durch die fortschreitende Prekarisierung im Journalismus, führt zu einer gefährlichen Verengung öffentlicher Debatte und Meinungsvielfalt.“
Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler mahnt anlässlich des Tages der Pressefreiheit zur Stärkung freier Medien: „Medienpolitik ist Demokratiepolitik. Eine freie, vielfältige und unabhängige Medienlandschaft ist das Fundament jeder lebendigen Demokratie.“ Gerade in Zeiten, in denen global demokratische Errungenschaften unter Druck geraten, müsse dies eingemahnt werden, erklärte Babler in einer Presseaussendung.
Ähnlich die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola. Zum diesjährigen Tag der Pressefreiheit betonte sie, eine freie Presse sei der beste Schutzschild für die Demokratie: „Journalisten müssen frei berichten können, ohne Angst vor Zensur, Einschüchterung oder Vergeltung zu haben.“
ÖJC-Vizepräsident John Herzog wird den ÖJC am 5.Mai 2025 im Vienna International Center auf einer Veranstaltung zum International Press Freedom Day repräsentieren: „Wir leben in Zeiten der ‚360 Grad Herausforderungen‘. Maßnahmen für den Erhalt der Pressefreiheit werden selbst zur Herausforderung. Dieser stellen wir uns gemeinsam im ÖJC“, so Herzog.
Botschaft zum Tag der Pressefreiheit von UN-Generalsekretär Antonio Guterres: https://unis.unvienna.org/unis/pressrels/2025/
Die aktuelle Rangliste der Pressefreiheit ist abrufbar unter:www.rog.at
Text: John Herzog, Dieter Reinisch
Foto: John Herzog