Österreich
Wien, 19. Jänner 2021 - Die Kirchen und Journalist*innen in Österreich trauern um Erich Leitenberger. Der katholische Publizist, Journalist und langjährige frühere Kathpress-Chefredakteur sowie Pressesprecher der Erzdiözese Wien ist verstorben. Leitenberger stand im 77. Lebensjahr und wurde am Montag tot in seiner Wiener Wohnung aufgefunden. Wiewohl er schon seit Längerem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, kam sein Tod überraschend.
Kardinal Christoph Schönborn hat sich tief betroffen über den Tod Leitenbergers gezeigt. Dieser sei viele Jahre die "Stimme der katholischen Kirche in Österreich" gewesen - als Pressesprecher dreier Wiener Erzbischöfe (König, Groer, Schönborn) und Chefredakteur von Kathpress. "In Journalistenkreisen genoss er aufgrund seiner unaufgeregten Klarheit, der Zuverlässigkeit seiner Information und seinem überragend umfassenden Wissen hohes Ansehen", erinnerte Schönborn. Bis zuletzt habe Leitenberger durch sein ökumenisches Engagement unschätzbare Dienste geleistet. Persönlich fügte der Kardinal hinzu: "Für mich war er all die Jahre eine unverzichtbare Stütze, ein kluger Berater, Krisenmanager und ein Mann mit einem treffsicheren Gespür und Urteil. Sein unsagbar umfassendes Wissen war in vielen Situationen eine nicht wegzudenkende Hilfe." Für viele sei der Tod Leitenbergers der Verlust eines guten, langjährigen Freundes. "Auch mir ist er im Lauf der Jahre zu einem lieben, hochgeschätzten Freund geworden", so der Wiener Erzbischof, der für den Verstorbenen auch bereits in seiner Morgenmesse am Dienstag betete.
Bischof Scheuer würdigt Leitenberger Betroffen über das Ableben von Prof. Leitenberger und zugleich dankbar für sein Wirken zeigte sich auch Bischof Manfred Scheuer: "Erich Leitenberger war als kirchlicher Mensch eine Brücke in die Welt der Medien, in die Ökumene, aber auch zur Politik und Gesellschaft", so der Ökumene-Bischof. Zuletzt als Sprecher des Ökumenischen Rats der Kirche und der Stiftung "Pro Oriente" sowie als Vizepräsident der Kardinal König Stiftung sei Leitenberger auch nach Ende seiner aktiven Dienstzeit in der Kathpress und in der Erzdiözese Wien "stark präsent und sehr engagiert" gewesen. Wie selten jemand habe Leitenberger Überblick und Kenntnis vor allem von den orthodoxen und altorientalischen Kirchen gehabt. Durch seinen Intellekt und seine breite kulturell-theologische Bildung habe Leitenberger "nicht schablonenhaft gedacht". Seine Gabe, rasch, differenziert und wohlwollend zu formulieren verbunden mit seiner persönlichen Frömmigkeit machten ihn zu einem, der für Verständnis, Vermittlung und Kompromiss stand, so der Linzer Bischof.
Kathpress trauert Tiefe betroffen vom Heimgang ihres früheren Chefredakteurs zeigte sich auch die gesamte Kathpress-Redaktion. "Fast 30 Jahre stand Erich Leitenberger als Chefredakteur an der Spitze der Kathpress und hat mit journalistischer Expertise und innerer Verbundenheit die Höhen und Tiefen der Kirche in dieser Zeit verlässlich und profund begleitet", so Kathpress-Chefredakteur Paul Wuthe über seinen Vorgänger. Wuthe: "Leitenberger nutzte vor 1989 diskret und beharrlich die Möglichkeiten der Kathpress mit Sitz in Wien und der kräftigen Unterstützung von Kardinal Franz König, um denen eine Stimme zu geben, die aufgrund ihres Glaubens hinter dem Eisernen Vorhang verfolgt wurden. Er blieb besonnen, loyal und weitblickend, als die innerkirchliche Situation in Österreich nach der Ära König für viele zum Weinen war. Er lebte auf, wenn er katholische Weite und Weltkirche sehen und thematisieren konnte, und er hatte in der Welt der Ostkirchen speziell des Nahen und Mittleren Ostens eine zweite geistige Heimat."
Bis zuletzt sei Leitenberger der Kathpress-Redaktion menschlich und journalistisch eng verbunden gewesen. "Dass seine ehemalige Sekretärin in der Kathpress sowie ein Kathpress-Redakteur Leitenberger gestern in seiner Wohnung aus Sorge um ihn aufgesucht und dort nicht mehr lebend aufgefunden haben, zeigt die enge Verbindung bis zuletzt. Wir verlieren mit Leitenberger nicht nur einen ehemaligen Chef, sondern auch einen väterlich-freundschaftlichen und inspirierenden Menschen", so Wuthe.
Der Österreichische Journalist*innen Club (ÖJC) trauert um sein langjähriges Mitglied Erich Leitenberger. „Mit Erich Leitenberger ist ein Top-Journalist, ein Humanist und persönlicher Freund von uns gegangen“, betont ÖJC-Präsident Fred Turnheim. Leitenberger hatte aber auch die wertvolle Gabe, ein Brückenbauer zu sein. Zwischen den Religionen, aber auch zwischen den Menschen und besonders zwischen der katholischen Kirche und den Journalisten. Für den Österreichischen Journalist*innen Club wird Prof. Erich Leitenberger immer ein leuchtendes Vorbild sein, so Turnheim.
Erich Leitenberger wurde am 7. August 1944 in Wien geboren und war vor Eintritt in den kirchlichen Dienst von 1967 bis 1974 Redakteur bei der Tageszeitung "Die Presse". 1974 bestellte ihn Kardinal Franz König zum Pressereferenten bzw. Pressesprecher der Erzdiözese Wien; diese Aufgabe hatte Leitenberger - mit Unterbrechung von 1996 bis 1999 - bis zum Mai 2011 inne. Von 1981 bis 2009 war er zudem Chefredakteur der Katholischen Presseagentur "Kathpress".
Die Republik würdigte seine Verdienste u.a. mit der Verleihung des Titels "Professor" sowie mit dem "Großen Ehrenzeichen". Kirchlich wurde er mit dem päpstlichen Gregoriusorden ausgezeichnet.
Nach Beendigung seiner hauptamtlichen Tätigkeiten übernahm der ausgewiesene Experte für die vielfältige kirchliche Situation im Nahen und Mittleren Osten im Jahr 2011 ehrenamtlich die Pressearbeit bei der Stiftung "Pro Oriente". Darüber hinaus fungierte Leitenberger über viele Jahre und bis zuletzt auch als Pressesprecher des "Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich" (ÖRKÖ), dessen Vorstand er angehörte. Neben vielen weiteren Tätigkeiten war er u.a. auch Vizepräsident der Kardinal-König-Stiftung. (KAP/OTS/ÖJC/Red.)
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